Die bewegende Lebensgeschichte des Outsider Music-Urgesteins Daniel Johnston begann am 22. Januar 1961 in Sacramento, Kalifornien. In Cumberland wuchs er als das jüngste von fünf Kindern in einem streng christlich geprägten Elternhaus auf. Im Kontrast dazu verbrachte er seine Jugend damit, befremdliche Comics voller Augäpfel zu zeichnen, Filme zu machen und Klavier spielen zu lernen. Als Teenager begann er unermüdlich Songs zu schreiben und diese auf Kassette aufzunehmen. Autodidaktisch erlernte er Singen und Gitarre spielen und experimentierte mit allen ihm gegebenen Instrumenten und Aufnahmemöglichkeiten herum. Es enstand eine Reihe Kassettenalben, 1981 das erste: “Songs Of Pain”. Er suchte Anschluss in Künstlerkreisen, fiel aus der von seinen Eltern vorgesehenen geraden Bildungskarriere heraus und führte ein Außenseiterleben.
Die Art und Weise wie Daniel Johnston die Welt sieht, schlägt sich überdeutlich in seiner Musik nieder. Da ist das Befremden gegenüber der Welt, die Angst vor dem Teufel und gleichzeitig eine unglaubliche Naivität, kindliche Neugierde und Liebe fürs Detail. So unvergleichlich diese Sicht seine Kunst auch macht: Die Kehrseite der Welt, in der Johnston lebt, ist dunkel. Seit früher Jugend leidet er an einer schweren psychischen Krankheit, die ihn mit Paranoia, Panik und Depressionen quält.
Anfang der Neunziger wird MTV auf Daniel Johnston aufmerksam, nachdem Nirvana-Sänger Kurt Kobain sich mehrfach in Johnstons selbstgebasteltem T-Shirt gezeigt hatte. Plattenfirmen stürzen sich auf ihn, der mit dem eigentlich so ersehnten Ruhm gar nicht recht umzugehen weiß. Seine Krankheit macht ihm die öffentliche Karriere unmöglich – so lehnt er zum Beispiel einen erfolgsversprechenden Plattenvertrag mit Elektra Records ab, in der festen Überzeugung, er hätte es mit dem Teufel zu tun.
Daniel Johnston ist seit Beginn seines musikalischen Weges Inspiration für viele andere Künstler gewesen. Heute lebt er zurückgezogen, macht weiterhin Musik, gibt gelegentlich Konzerte und zeichnet Comics, die weltweit ausgestellt werden. Seit Zweitausend veröffentlicht er alle ein, zwei Jahre ein neues Album. 2010 erscheint via Hazelwood “Beam Me Up”.
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