Die sind ja lustig. Telefonieren Mädchen hinterher, lachen sich ein bisschen Kaputt, packen das alles auf ihr Debüt und nennen es ’Ahoi`. Was als ’Pseudo-Kunstprojekt`- so nennt Sänger Micky DueChamp seine Band – begann, entwickelte sich zu einem erfrischenden Elektro-Comedy-Trio.- Auch das ist eine Kategorisierung von DueChamp – mit catchy Melodien und komischen Texten: “Tokyo/Tokyo/Hey komm‘ doch mit nach Tokyo/Ey Mädchen/Weil ich will das so.“ Dieser Song sorgte im vergangenen Jahr für viel Schweiß auf der Tanzfläche und war die erste Veröffentlichung der drei Berliner. Mit ihrem Debüt drängen sie nun weiter in die Clubs dieser Stadt und sollten dabei die ein oder andere Privatwohnung streifen, denn dort funktioniert das alles mindestens genauso gut.

Sie machen so viel Spaß beim Hören, dass man aufpassen muss, sie nicht irgendwann doch nervig zu finden. Man kennt diese Gefahr: ’Ach komm‘, spiel‘ doch noch mal diese lustige Platte mit den flotten Beats‘, und nach ungefähr 1.000 Mal wird es dann doch irgendwann langweilig. Nicht so bei den Raketen. Wie die wohl ihr Album aufgenommen haben? “Wir haben alle unsere Lieder nackt eingespielt.“ Mickey DueChamp lacht nicht. Janni Gagarin (Keyboards) schon. Und wie. Eine besondere Geschichte gibt es aber eigentlich gar nicht, die sich um die Zeit dreht, in der sie ihr Album gemacht haben. Außer das Übliche: Rumgehangen, rumgelacht, aufgenommen. Ist schon erstaunlich, wie viel kreatives Potenzial entsteht, wenn man einfach mal macht. Micky erklärt: “Mir fallen die doofen Texte ein, und die anderen haben die smarte, süße Musik dazu – deswegen scheint das alles so einfach zu gehen. Wir haben uns einfach zusammengerauft und unsere Musik gemacht. Und nach jedem Stück haben wir festgestellt, dass es uns gut gefällt.“ Geboren und kennengelernt haben sie sich alle in Berlin und haben vor, als erste Band im Weltall zu spielen. Ist doch super.

Was passiert eigentlich, wenn jemand sich über eure Raketen-Nummer aufregt? Wie reagiert ihr dann? “Egal wäre es mir auf keinen Fall. Ich mag das, was wir machen, tatsächlich. Wir haben schließlich zwei Jahre darin investiert (und jetzt wird mal richtig laut gelacht)… Nein, eigentlich ist das ja alles aus einem Witz entstanden. Trotzdem stehe ich dahinter und Kritik wird mir dann auch sicherlich wehtun. Was nicht heißt, dass ich sie mir nicht anhören mag.“ Mickey und Janni sind sich da einig. Also auch ein bisschen Ernst und das Herzblut, das sie für ihre Platte gelassen haben, sollte man bedenken.

Die Songs funktionieren dann auch außerhalb des Weltalls, des Clubs und der Bühne. Wo genau noch Jungs?: “In einer Rakete, die zum Mond fliegt. Oder in einer Bar. Oder beim Kastanienmännchen basteln.“

Text: Rebekka Bongart