Motorredakteur Florian und ich gingen spontan zu einem Elektroclash-Abend. Obwohl wir nicht in der Musik zu Hause sind, war es trotzdem spannend, sie zu erleben.
„Sie treten doch nicht oft auf“, erzählt uns ein Mädchen während ihrer Verschnaufpause vor dem Conne Island. Ok, ein unpassender Tag also, für einen Abend mit T.Raumschmiere. Ein Dienstag Abend in Leipzig.
Ohne jegliche Erwartungen oder Vorahnungen sind wir losgegangen. Dass der Beginn nicht um 20 Uhr sein würde, wie angegeben, dachten wir uns schon. Der Support Warren Suicide startete folgerichtig halb elf.
Warren Suicide mit visuell-elektronischer Show
Angefeuchtetes Toilettenpapier in die Ohren und ab in den Club. Dort herrschte noch gemütliche Wohnzimmeratmosphäre auf den „Rängen“. Die ersten Töne brachten ein paar Zuschauer auf die Beine – „erfolgreich Mitwippen gestartet“.
Warren Suicide sind ein loses Gespann aus „Nackt“, verantwortlich für Gitarre und Gesang und „Cherie“, für Gesang und Visuals zuständig. Die schienen Schlagzeuger „Earl Harbour“ zum Glück nicht zu blenden, sie ließen aber den politischen Anspruch der Band erkennen, die sich als „Audio-Visuellen“-Künstlerzusammenschluss versteht. „Für 15 Euro darf man auch mal Klatschen“, hatte jemand recht, die Band verdiente es sich aber auch.
T.Raumschmiere mit fetten Synthie-Sounds
Dann hieß es sich das Papier noch tiefer in die Gehörgänge zu schieben, denn T.Raumschmiere betraten die Bühne. Die „Tanzfläche“ wurde voller, es wurde wärmer. Schuld waren die fetten Synthie-Sounds, die die Luft mit voller Wucht durchbohrten und alles zum Schwingen brachten. Das verursacht nun mal Wärme. Oder so ähnlich.
Schon nach dem dritten Lied begann Marco Haas sich obenrum frei zu machen und mit Wasser zu übergießen. Hedonismus pur. Wenn er nicht sang, drehte er am Midi-Keyboard die Potentiometer hoch und runter. Schlagzeuger Ben Lauber und Gitarrist Andreas Paruschke taten ihr übriges, um die Fans ganz zu durchdringen.
Marco Haas am Midi-Keyboard
Ein Dienstag Abend in Leipzig, ein Abend mit T.Raumschmiere. „Wäre das am Wochenende gewesen, wär es geiler“. Die vollkommene Party, sich komplett hinzugeben, das ist in der Woche einfach nicht drin, deutet sie an. „Ist das euch zu trashig?“, fragt uns das Mädel noch. „Naja.“ Sie wirft die halbe Zigarette weg und verschwindet schnell wieder nach drinnen.
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