Die Bandgeschichte beginnt mit einem Namen-Klau, denn Fun Lovin´Criminal stand bis 1993 nicht für die musizierenden, kiffenden N.Y.-Boys, sondern für einen New Yorker Graffitti-Künstler. FLC, das sind in Urbesetzung Huey “DiFontaine” Morgan (Gitarre, Gesang), Brian “Fast” Leiser (Bass) und Steve Borovini (Schlagzeug). Ab 1999 springt für Steve Borovini, der von da an ein Leben in Peru vorzieht, Maxwell ‘Mackie’ Jayson (Ex-Cro Mags und Bad Brains) ein. Bei ihren zahlreichen Gigs ist schließlich ein Label-Mann von EMI zugegen, der den Jungs zu zwei Wochen Studio-Aufenthalt verhilft. Bei FLC trifft Blues, Soul und Rock auf Techno und Hip-Hop. Ihr Debüt-Album “Come Find Yourself” beinhaltet mit “The Fun Lovin’ Criminal”, “Scooby Snacks” und “King Of New York” insgesamt drei Single-Hits. Besonders großen Anklang finden sie auf der Insel, wo es “Scooby Snacks” – eine graslastige Bankraubstorie – auf die Pool-Position der Charts schafft. Mit den ins Haus flatternden Schecks gründen sie das Müllabfuhrunternehmen ‘DiFontaine Carting & Asbestos Removal Co`. Nicht nur damit beweisen sie ungeheuren Geschäftssinn: Neben diesem Business betreiben sie noch ihre eigene Plattenfirma (DiFontaine Records & Tapes), eine Filmfirma (DiFontaine Films). Huey besitzt zusätzlich noch zwei Bars in Dublin und ein Restaurant in London.
Für die Einspielung ihres zweiten Albums “100% Columbian” (1998) nehmen sie sich immerhin schon einen Tag länger als für ihr Debüt-Album Zeit, das ganze dauert nämlich ganze vier Tage. Die erste Single lautet “Love Unlimited”, eine Hommage an Barry White aka ‘Mr. Love’. Die Reminiszenzen an White passen zum Sound der Platte, der sich etwas gedämpfter und souliger gibt, als das noch beim Debüt der Fall war. Das groovige “Korean Bodega” und der fast schon metallige Kracher “Southside” stellen den Gegenpart zu den soften Songs dar.
Der Winter 2001 beschert allen Fans endlich ein langersehntes neues Album: “Loco” und kracht mit dem Opener “Where The Bums Go” ziemlich punkig aus den Boxen. Nach “Loco”, das trotz Erfolgen in Europa in den USA bis heute nur als Import erhältlich ist, trennen sich die Wege von EMI und FLC. Die Band möchte einen weltweiten Deal für ihre Alben, den ihnen das Label jedoch nicht anbietet. So kommt es, wie es kommen muss: die Best-Of “Bag Of Hits” ist der letzte Release auf EMI, gegen das sich Huey, Fast und Mackie bis zuletzt wehren und alles andere als einverstanden sind. Wenigstens kommt das Album als opulente Doppel-CD mit Remixen ihrer Songs auf zwei CDs daher.
Dann erscheint eine DVD, namens “Love Ya Back”, auf der neben sämtlichen gedrehten Videos der Band auch der kult-verdächtige Film ‘Maui Homicide” zu finden ist. Im Film erlebt man zwei New Yorker Cops (gespielt von Fast und Huey), die einen Mordfall auf Maui aufklären sollen. Abgedreht im Film, berechnend im “real life” – sie unterschreiben den neuen Vertrag bei Sanctuary Records, der ihnen gewährleistet, dass die neuen Scheiben auch wieder in ihrer Heimat erhältlich sind. Huey ist wieder einmal in einem Film zu sehen, einem irischen (Headrush) und was spielt er da wohl? Er geht in der Rolle eines dealenden Transvestiten auf! In der spanisch-britischen Produktion ‘Oh Marbella’ ist er ebenfalls zu sehen.
Zeit für ein viertes Studioalbum! 2003 kommt “Welcome To Poppy’s” in die Plattenläden und wartet wieder einmal mit den altbekannten Zutaten auf, ohne aufgewärmt zu klingen.
Nah einer fünfährigen Schaffenspause nimmt das Trio die Arbeit an neuen Songs wieder auf und veröffentlicht im März 2010 das neunte Studioalbum “Classic Fantastic”.
Fun Lovin’ Criminals sind:
Uey Morgan (Gitarre, Gesang)
Fast (Keys, Bass, Horn, Gesang)
Frank Benbini (Schlagzeug, Percussion, Gesang)
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