Während Bushido zusammen mit deutscher Produzenten-Prominenz die Verfilmung seines Lebens ins Kino bringen will, zeigt Graf Fidi mit seinem neuen und inzwischen dritten Album “Grafische Darstellung”, dass Berliner HipHop auch jenseits der „Aggro –Nische“ existiert.

Dass aber längst nicht alle Rapper ihr Handwerk beherrschen, macht Graf Fidi in seinem Song “Hallo HipHop” deutlich, er selbst schreitet abermals mit reichlich Ironie und Wortwitz zur Tat. Sein Werdegang vom Kaufmann zum Rapper ist dabei ebenso Thema, wie seine eigene Unzulänglichkeit. Diese verschafft ihm als rappendem Rollstuhlfahrer nicht nur einen besonderen Stand innerhalb der Gesellschaft, sondern auch in den Reihen der Wortakrobaten. Anfeindungen von letzteren nimmt er mit “Verarscht” gekonnt den Wind aus den Segeln und inszeniert sein Handicap als vermeintlich werbewirksamen Gag.
“Grafische Darstellung” wird Graf Fidi vielleicht nicht unbedingt auf die Leinwand bringen, vermittelt aber gekonnt die andere Seite des Hip Hops jenseits von Pose und Provokation.