“Fabelhafte Zähne, wohlriechend – von Kopf bis Fuß eine klasse Erscheinung!” Ähnlich, wie Homer Simpson nach seiner Begegnung mit Gott ebendiesen beschrieb, stellen sich wohl die meisten Leute Dave Grohl vor. Eilt ihm doch der Ruf als Sunnyboy und Everybody’s Darling des Rockbiz voraus.

Und ebenso wie der Herr im Himmel ist auch der schlag(zeug)kräftige Mittdreißiger ein gefragter Mann – die Palette seiner Gastauftritte geht weder auf Kuhhaut noch Trommelfell, reicht von den Queens Of The Stone Age (die er in die erste Rockliga trommelte) über Nine Inch Nails, Garbage, Puff Daddy, Killing Joke bis hin zu Tenacious D. Dass er vor anderthalb Jahrzehnten an dem wohl wichtigsten Pop-Song der Neunziger beteiligt war (Smells Like Siewissenschon…) und Anfang dieses Jahrtausends anlässlich des Probot-Projektes die Metal-Helden seiner Jugend um sich scharte, und sich somit eine Traum verwirklichte, sind weitere Stationen im Lebenslauf eines dieser Menschen, die offenbar nie schlafen.

Aber da war doch noch was, oder? Richtig – neben all dem oben beschriebenen steht Mr. Grohl auch noch seiner eigenen Band vor, den Foo Fighters. Und wer glaubte, die lägen auf Eis oder kämen eben einfach mal zu kurz, dem haut Derwisch Dave mit einer mächtigen rechten Pranke auf die eine Schulter – und legt im gleichen Augenblick die sanfte linke Tatze auf die andere. Denn natürlich darf man von einer Band dieser Liga nach etwa drei Jahren Pause (so viel Zeit ist nämlich seit dem letzten Foo Fighters-Album “One By One” vergangen) mehr als ein mageres Alibi-Comeback-Album erwarten. Und richtig: “In Your Honor” ist tatsächlich gleich ZWEI Comeback-Alben in einem. Auf dem ersten geben uns die Foofies uns den bewährten Rock in hoher Konzentration, was unter anderem auch daran liegt, dass die Balladen und die in niedrigerem Tempo gehaltenen Nummern auf das zweite Album gebannt wurden, das dem Package angehört. Auf letzterem finden sich dann übrigens auch Gaststars wie Norah Jones oder Led-Zep-Mastermind John Paul Jones. Was sich Dave und seine Mitstreiter Chris Shifflet (Gitarre, Ex-No Use For A Name), Taylor Hawkins (Drums) und Nate Mendel (Bass, Ex-Sunny Day Real Estate) sonst noch so dabei gedacht haben, erklärten sie uns bei einem Besuch auf dem Olymp, Verzeihung, im Ritz-Carlton zu Berlin.

Dave, euer neues Album heißt “In Your Honor”. Wem zu Ehren ist das Werk denn gedacht?
Dave: Dir zu Ehren. Oder, anders gesagt: zu Ehren jedes einzelnen Hörers, als Sympathiebekundung an die Fans. Darüber hinaus soll der Titel auch die
Hingabe ausdrücken, mit der wir an die Arbeit gehen, ein Gefühl, das Dich ergreift, wenn Du Dich einer Sache mit ganzem Herzen widmest – Liebe, Musik, was auch immer! Es geht eher um Leidenschaft im allgemeinen, statt um eine besondere Person oder Sache.

Was hat es mit dem Cover-Artwork auf sich? Es sieht sehr, hm, “amerikanisch” aus…
Dave: Ich weiß, ja. Es ist schon komisch…
Chris: We’re an American band! (Gelächter)
Dave: Na ja, Zuerst dachten wir an etwas wie Begräbnisschmuck, dann wurde es mehr zu diesem Wappen- oder Flaggending. Da machte ich mir schon Sorgen – “Ist das jetzt nationalistisch”? Aber eigentlich soll es nur feierlich, würdevoll – also ehrenhaft aussehen. Am coolsten finde ich übrigens den Büffel…

Leider können wir nicht besonders viele konkrete Fragen zum neuen Album stellen, da wir es nur einmal direkt vor diesem Gespräch hören durften…
Dave: Ja, ich weiß. Es nervt, dass alle so eine Angst vor Internet-Piraterie haben. Wie soll man über Musik reden können, die man nur einmal gehört hat? Ich hasse das. Besonders ein Doppelalbum braucht einfach eine gewisse Zeit, ehe man etwas darüber sagen kann. Als wir letztens zur Plattenfirma gefahren sind, um das Artwork und diese Dinge zu besprechen, trafen wir den verantwortlichen Mitarbeiter, und nicht einmal der kannte die Platte, weil sie auch intern zu viel Angst hatten, sie an irgendjemanden heraus zu geben.

Diese Hochsicherheitstrakt ähnlichen Vorsichtsmaßnahmen stehen in einem krassen Gegensatz zur Situation vor zehn Jahren, als du vor der Veröffentlichung eures ersten Albums noch Tapes desselben verteilt hast…
Dave: Stimmt, ich habe die verdammten Dinger eigenhändig überspielt und unter die Leute gebracht! Ich bin zu diesem Laden in Downtown L.A. gegangen wo du 25, 50, 75 oder 100 Tapes im besonders günstigen Paketpreis kaufen konntest. Ich nahm natürlich die 100 Exemplare für 100 Dollar. Anschließend habe ich jedem, den ich getroffen habe, eins in die Hand gedrückt – einfach weil ich so stolz auf diese Aufnahmen war. (Ironisch:) Das war die gute alte Zeit!

Wie sieht es denn mit eurer eigenen Perspektive aus, habt ihr mittlerweile genügend Abstand gewonnen, um “In Your Honor” einordnen zu können?
Dave: Mehr als genug Zeit. Ich bin wirklich stolz auf das Album, ernsthaft. Man merkt, dass die Band sich nicht gescheut hat, andere musikalische Richtungen einzuschlagen. Ob das jetzt eine Nummer wie “Still” von der Akustik-Platte oder der Titelsong “In Your Honor” ist. Mir war zwar eigentlich immer klar, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, solche Dinge zu tun, aber aus irgendeinem Grund kam es mir trotzdem so vor, als hätten wir uns in der Vergangenheit zu sehr auf einen Sound festgelegt. Wir haben uns selbst limitiert, so nach dem Motto: “Hey, das ist zwar verdammt cool aber leider kein Foo Fighters-Song.” Weil es zu mellow, zu ruhig, oder zu was weiß ich was war, um dem Foo Fighters-Trademark-Sound zu entsprechen. Als ich dann diese Probot-Geschichte gemacht habe, benutzte ich eine Menge liegen gebliebener Ideen, die ich immer als zu hart für die Foo Fighters empfunden hatte und auf einmal wurde mir folgendes klar: Wenn eine Idee gut ist, warum soll sie nicht auch gut für die Foo Fighters sein? Ich meine, ich mag Ry Cooder ebenso gerne wie die verdammten Celtic Frost, warum sollen sich diese vielseitigen Einflüsse
nicht auch in unseren Alben widerspiegeln? Deshalb bin ich so stolz auf “In Your Honor”. Weil wir zum ersten Mal unsere mannigfaltigen Einflüsse gebündelt haben anstatt uns auf das zu beschränken, was diese Band in den letzten zehn Jahren gemacht hat.

Gleichen sich denn eure Einflüsse, oder habt ihr auch unterschiedliche Vorlieben?
Dave: Wir haben sehr viele gemeinsame Einflüsse aber auch ein paar individuelle. Nate mag zum Beispiel die beschissenen Talking Heads.

Und du nicht?
Dave: (Bestimmt) Nein!
Chris: Ich ganz sicher auch nicht!
Dave: Taylor hingegen hört frühe Genesis und fucking Queen, was unglaublich ist! Ich bin der verdammte Death Metal-Typ in der Band und
Chris… Nun, Chris… was sind eigentlich Deine merkwürdigen Faves, mit denen Du bei uns alleine da stehst?
Chris: Nun, ich wette niemand in der Band mag Hanoi Rocks besonders…
Dave: …bin kein großer Fan, nein…
Chris: …oder die Stray Cats, wer außer mir findet die gut?

Kann man sagen, dass ihr all die Dinge, die ihr bei euren Nebenprojekten gelernt habt, auf “In You Honor” zusammenführt?
Dave: Mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten ist sehr inspirierend. Jede Band hat eine andere Herangehensweise. Jede arbeitet anders im Studio,
auf Tour – Bands sind wie Familien. Und es ist sehr interessant, einmal zu sehen, wie es in anderen Familien läuft. Man lernt zu schätzen, was man hat und dass das, was man tut, ebenso wichtig sein kann wie die Dinge, die man nicht macht. Ich denke, jeder Jam mit anderen Leuten kann einem neue Perspektiven auf das eigene Schaffen eröffnen. Das sollte jeder Musiker von Zeit zu Zeit tun.
Chris: Was mir bei musikalischen Fremdgängen vor allem auffällt ist, wie gut wir es bei den Foo Fighters miteinander haben. Es dauert so lange, bis du wirklich aufeinander eingespielt bist und es auch live funktioniert, das kann man mit anderen Leuten so schnell nicht erreichen.

Ist die Tatsache, dass ihr euch ein eigenes Studio gebaut habt und nun ein so ambitioniertes Projekt wie “In Your Honor” veröffentlicht, auch
als ein Statement zu verstehen, dass die Foo Fighters für euch trotz all der andere Aktivitäten immer noch das Wichtigste sind?

Dave: Ja, absolut.

Zumal ihr ja nun zum ersten Mal zwei Alben hintereinander in derselben Besetzung aufgenommen habt.
Dave: Ja, es ist verrückt, aber ich kann mich kaum noch daran erinnern wie es war, als diese Jungs noch nicht in der Band waren. Die Zeit mit Pat (Smear, Gitarre) und William (Goldsmith, Drums) ist inzwischen immerhin schon acht oder neun Jahre her, eine lange Zeit. Chris ist nun auch schon seit sieben Jahren dabei, was sich anfühlt wie eine verdammte Ewigkeit (Chris beginnt zu lachen, der Rest stimmt ein). Und mit der Zeit – durch die vielen Konzerte und den ganzen anderen Kram – hat sich zwischen uns ein großes Vertrauensverhältnis entwickelt, was man natürlich auch hört.

Habt ihr denn auch außerhalb der Band Kontakt miteinander?
Chris: Es gibt kein “außerhalb” (allgemeines Gelächter). Ich meine, wir waren sechs Monate oder so am Stück im Studio und haben uns beinahe jeden Tag von morgens bis abends gesehen.
Dave: Es gab einmal eine Zeit, ich glaube das war 2003, da haben wir ungefähr fünf Monate Pause gemacht, auch voneinander. Einige von uns haben in dieser Zeit Kinder gekriegt…

…Du hast geheiratet, oder?
Dave: Ja, aber das war nach der letzten Tour. Doch selbst während dieser “Pause”… Ich meine, für mich hat es sich so angefühlt wie eine Auszeit. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke, habe ich während dieser so genannten “Auszeit” eine Band namens Rye Coalition produziert, die verdammte Nine Inch Nails-Platte eingespielt, auf dem letzten Garbage-Album getrommelt, und dann haben wir das Studio gebaut und unsere eigene Platte aufgenommen. Irgendwann kommt meine Frau und sagt: “Hey, soll das etwa die versprochene Auszeit sein?” Und ich: “Klar, immerhin komme ich ja jeden Abend nach Hause.”
Chris: Daran erkennt man, dass es eine Auszeit ist: Wenn man im eigenen Bett schläft (lacht).
Dave: Und wehe ich fasse dann zu Hause ein Instrument an. Dann schreit meine Frau sofort: “Hey, du arbeitest!” (lacht).

Es ist wahrscheinlich wirklich nicht immer leicht für die Familie und Freunde außerhalb der Band damit umzugehen.
Dave: Ich liebe meine Frau, meine Familie und ihre Familie. Ich habe meiner Mutter und meiner Schwester ein Haus in Los Angeles gebaut, ganz bei uns in der Nähe, damit wir uns regelmäßig sehen können. Und wir machen eine Menge Familienkram. Mindestens dreimal die Woche ist irgendwo ein verdammtes Essen, eine Grillparty oder sonst irgendwas, und das genieße ich auch, man fühlt sich dadurch verwurzelt.
Chris: Bis ich meine Frau getroffen habe, kannte ich so etwas gar nicht. Ich war erstaunt, wie gut sie sich mit ihrer Familie versteht, das gab es bei uns nicht.
Dave: Familien-Support ist so wichtig. Ich werde dir dazu eine Geschichte erzählen: Neil Young macht jedes Jahr diese Bridge-School-Benefit-Akustik-Shows für die Schule seiner Kinder. Das ist eine tolle Sache, da spielen coole Bands. Aber das absolut Größte daran ist, Neil zu sehen, wie er am Abend vor der Show zu sich nach Hause zum Essen einlädt. Und da gibt es dann kein Catering, keine dicken Limousinen stehen vor der Tür – nichts von diesem Kram. Es ist ein verdammtes Haus im Wald, die Tür steht offen, Neils Frau steht in der Küche und ruft: “Oh Dave, come in!”

Das ist aber natürlich auch genau das, was man von Neil Young erwartet.
Dave: Ja, aber das ist für mich das Ideal. Er macht immer noch tolle Musik und geht auf Tour und so weiter. Aber er hat die perfekte Balance zwischen diesem und seinem Familienleben gefunden.

Du hast ja in sehr jungen Jahren angefangen auf Tour zu gehen, hast du da jetzt vielleicht auch ein gewisses Bedürfnis, diese Dinge nachzuholen?
Dave: Ich stand meiner Familie immer sehr nahe. Klar, ich habe schon während der High School in all diesen Bands gespielt, war auf Tour – auch in Deutschland – und habe in besetzten Häusern geschlafen. Aber schon damals habe ich den Kontakt zur Familie stets aufrecht erhalten. Diese Leute sind meine besten Freunde. Das ist die Balance, die dich geistig gesund hält. Ich habe keinen Bock, als einsamer Rockstar mit der Nase im Koks und nackten Chicks um mich rum zu enden. Das kann einen ganz schön runter ziehen. Okay: Die Frauen wären schon nicht schlecht (lacht).

Zum Thema Kontakt aufrecht erhalten: Auf “The Colour And The Shape” gibt es diesen Song “Hey, Johnny Park!” und irgendwo habe ich gelesen, dass es sich dabei um eine Art Gruß an einen alten Schulfreund von dir handelt, den Du aus den Augen verloren hattest. Ist das richtig?
Dave: Ja, ich bin mit diesem Knaben aufgewachsen. Er war mein bester Freund, als ich ungefähr zehn war. Und ich habe diesen Song geschrieben und ihn so genannt, weil ich seit 15 Jahren nichts mehr von ihm gehört hatte und dachte, dass er auf diese Weise vielleicht auf mich aufmerksam wird und sich meldet. Er ist Koreaner und soweit ich weiß nach Korea gezogen.
Chris: Und, was ist passiert?
Dave: Kurz danach bin ich seiner Mutter in einem koreanischen Restaurant begegnet. Ich stoße mit jemandem an der Tür zusammen und auf einmal sie so: “Davey?”
Chris: (lacht) Und, kannte sie denn Song?
Dave: Nein, ich glaube nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob die Foo Fighters zu ihren Favoriten zählen. Okay, vielleicht hat sie das erste Album (lacht).

Der Song ist also nicht als Symbol für einen etwas wehmütigen Blick auf deine Jugend zu verstehen?
Dave: Vielleicht ein bisschen. Aber ich habe nie… Auch wenn ich in L.A. lebe, habe ich nicht das Gefühl, jemals wirklich Virginia verlassen zu
haben. You can take the boy out of Virginia, but you can’t take Virginia out of the boy, you know? Ich meine, ich liebe es, in L.A. zu leben, ich bin 36 Jahre alt und alles läuft gut. Aber manchmal fühle ich mich immer noch wie ein 19-Jähriger, der in Virginia sitzt und Pot vertickt.

Dave, du giltst allgemein als nettester Mann im Rock-Geschäft, das sagt beinahe jeder. Erkennst du dich in all diesen Schilderungen deiner
Person als Mr. Nice Guy wieder?

Dave: Nein, sie liegen alle falsch. Ich bin ein gemeiner, abgefuckter Bastard!

Es gibt also eine dunkle Seite?
Dave: Jeder hat eine dunkle Seite. Ich meine… Worüber rede ich hier eigentlich? Für mich ist es einfach normal, mich anderen gegenüber freundlich zu verhalten.
Chris: Wenn es so besonders hervorgehoben wird, dass jemand nett ist, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, sagt das ja auch eine Menge darüber aus, wie es sonst in diesem Geschäft läuft.
Dave: Ich denke, ich habe wirklich keinen Grund, mich zu beschweren oder? Ich habe die Möglichkeit, mit der einen Sache mein Geld zu verdienen, die beinahe jeder gerne machen würde. Ich kann den ganzen Tag Musik machen. Ich sitze hier in einem schicken Hotel, kriege umsonst Kaffee, kann mit euch über meine Musik reden und gerade hat mir jemand Zigaretten gebracht – es gibt absolut keinen Grund, sich über irgend etwas zu
beschweren, oder?

Beim Hören der Akustischen Teils von “In Your Honor” kam es mir so vor, als würde in einigen dieser Songs deine dunkle Seite etwas mehr zum
Tragen kommen, kann das sein?

Dave: Jeder hat Probleme und natürlich habe auch ich eine lange Liste mit Dingen, die an meinem Leben nicht in Ordnung sind. Nur möchte ich damit nicht die Leute vollheulen. Trotzdem ist es anscheinend nun mal so, dass die Musik die einen – und auch mich – am meisten berührt, diejenige ist, die die tieferliegenden Emotionen anspricht. Gerade neulich habe ich mich mit jemandem darüber unterhalten… Es gibt Leute die werden sehr emotional, wenn sie einen Film ansehen, – sie weinen über das, was in dem Film passiert, würden aber niemals über ihre eigenen Probleme heulen. Weil ein Teil von Dir diese Emotionen blockiert, kann man sie besser am Beispiel anderer Menschen mitfühlen. Ich zum Beispiel weine nicht, wenn ich eine harte Zeit durchmache, aber im Kino, wenn ich mir, sagen wir mal, “E.T.” ansehe, heule ich mir die Augen aus dem Kopf! So ähnlich ist das mit den Songs. Auf diese Art trennt man die Musik vom wirklichen Leben.

Nach dem ganzen Hickhack mit Courtney Love über die angemessene Form der Veröffentlichung des Nirvana-Nachlasses ist nun zu guter Letzt doch
noch die von dir und Krist Novoselic favorisierte Box mit unveröffentlichten Aufnahmen erschienen. Bist du zufrieden mit “With The Lights Out”?

Dave: Ja, ich denke das ist eine tolle Sache für die Fans. Und auch für mich war es interessant, da ich ja bei vielen dieser Aufnahmen gar nicht mit dabei bin. Den größten Teil der Aufnahmen mit Chad Channings am Schlagzeug hatte ich vorher noch nie gehört.

Wenn Kurt heute noch leben würde, könntest du dir vorstellen – nach der Entwicklung, die du als Songwriter mittlerweile gemacht hast – dass ihr
beide heute so eine Art Lennon/McCartney des Alternative-Rock wärt? Und wenn, wer von den beiden wärst dann du?

Dave: Na, ich wäre sicher derjenige, den jeder für den Trottel hält – ich wäre natürlich der beschissene Paul McCartney, wer sonst (lacht)?

Interview & Text: Torsten Groß & Torsten Hempelt