21, Labelbetreiber und vielversprechender Produzent innovativer Electronica. Gestatten: James Blake from the UK.

Vor wenigen Wochen machte sich “Limit To Your Love” von James Blake auf den Weg, die Welt in seinen Klang-Kosmos zu entführen. Der britische Jungspund, der bisher vor allem durch seine verfrickelten, avantgardistischen Produktionen auf sich aufmerksam machte und seine Stimme, wenn, dann nur ordentlich durch den Rechner gejagt, zu Gehör brachte, hat mit seiner Cover-Version einen kleinen Meilenstein veröffentlicht. Denn: Die Interpretation der Ballade der kanadischen Songwriterin Feist (ft. Gonzales) zeigt ihn nicht nur wieder als innovativer Produzenten – sanft-träumerisches Klavier meets monumentalen Sub-Bass – sondern outet ihn zudem als talentierten Soul-Sänger. (Auch der Clip zum Song steht dem Track in nichts nach – siehe unten.)

Wie der junge Musiker unlängts dem NME gestand, werde sein Gesang im voraussichtlich im Februar auf dem eigenen (wenn auch Major gestützten) Label ATLAS erscheinendem Debüt-Album mehr denn je im Mittelpunkt stehen – keine schlechte Entscheidung, wie die aktuelle Hitsingle beweist. Bislang fokussierte er in seinen EPs stärker die Kombination von vorrangig den 90ern entliehenen Samples, Nu-Jazz, deepen Bass-Lines und Breakz-Elementen. Ob das selbstbetitelte Debüt wie in “Limit To Your Love” mit Klavierlastigkeit davon abrücken wird?

James Blake – Limit To Your Love

Spekulation hin oder her – momentan wird James Blake (nicht nur) in England bereits als die Post Dubstep-Hoffnung gehandelt. Mindestens die Besucher seiner Show im Berliner Berghain, wo er letzten Monat sein umjubeltes DJ-Debüt hierzulande gab, hat er auch schon überzeugt. Fazit: Diesen smart-unauffällig anmutenden Briten wird man im Ohr und sollte man mehr als im Auge behalten.

Kai-Uwe Weser