„Mach dich auf in die Welt“ sangen Jeans Team gestern in meinem Kopfhörer. Das fand ich mal ne gute Idee. Leider war die Welt für gestern abend eine Nummer zu groß, also machte ich mich einfach auf ins Leipziger Ilses Erika. Das ist klein und irgendwie auch eine Welt für sich. Besonders wenn das Jeans Team sich die Ehre gibt. Und das tat es.
Zu dritt standen sie auf der Bühne und sangen „Keine Melodie“ und ganz viele andere Melodien. Melodien, zu denen man ganz wunderbar tanzen konnte. Texte, wo man mitträllern konnte. Musik, die man Techno und Pop nennen konnte. Jungs, die man sich anschauen konnte. Denn die Jungs machten eine gute Show. Ein Schlagzeug, das nur Teil eines Schlagzeuges war, wurde beklopft. Elektronische Geräte wurden gespielt. Instrumente wurden ausgepackt.
Und dann alle zusammen: Parolen schreien („Kein Gott, kein Staat, keine Arbeit, kein Geld!“), Hände in die Luft strecken, tanzen, tanzen, tanzen, nicht weiter nachdenken. Räum Deinen Kopf auf!
Diese gesungene Aufforderung war gar nicht mehr nötig. Der war schon frei. So ein Jeans Team Konzert hat eine äußerst reinigende Wirkung. Und wenn man danach nach Hause geht, könnte man ja einfach mal planen, sich am nächsten Tag in die große, weite Welt aufzumachen.