Was hat Dänemark uns nicht alles an tollen Hitparadenstürmern beschert – neben unter anderem Outlandish (höchste deutsche Charts-Platzierung: 1), dem Safri Duo (2) den Olsen Brothers (7) eben auch Junior Senior (43). Ihr Partyknaller ’Move Your Feet’ knackte zwar gerade so die Top 50, gilt für viele aber trotzdem als der Sommerhit 2003. Mit dem zweiten Album ’Hey Hey My My Yo Yo’ legt das Duo nun endlich nach.
In Dänemark erschien der Nachfolger zu ’D-d-don’t Don’t Stop The Beat’ bereits vor zwei Jahren. Doch hierzulande nahm davon fast keiner Notiz. Deshalb bleibt Jesper ’Junior’ Mortensen auch bescheiden, wenn er über sein Leben nach dem damals doch überraschenden Erfolg von ’Move Your Feet’ nachdenkt. „Es war schon etwas seltsam, denn davor lebten wir ein relativ normales Leben. Doch dann explodierte einfach alles und wir spielten an allen möglichen verrückten Plätzen, wo wir all unsere Träume ausleben konnten. Es folgte das zweite Album – und eine lange Zeit des Wartens. Von daher ist es doch immer ein Auf und Ab. Aber alles in allem finde ich es ganz cool, wie es bei uns läuft!“
Video – Move Your Feet
Die häufigeren Auftrittsmöglichkeiten führten unter anderem auch dazu, dass neue und vor allem fruchtbare Kontakte zu anderen Musikern geknüpft werden konnten. Für die Unterstützung bei ’Hey Hey My My Yo Yo’ konnten Junior und sein Partner Jeppe ’Senior’ Breum nicht nur Le Tigre, sondern sogar die amerikanischen Party-Kult-Rocker The B52’s gewinnen. „Das war schon aufregend, sie auf einem Song singen zu hören, denn du selbst gemacht hast. Wir hatten davor einige Shows mit den B52’s gespielt und fragten sie dann einfach, ob sie nicht auf unserem Album was singen könnten. So ähnlich lief es mit Le Tigre, die wir bei einem Festival kennen lernten. Da fragten sie allerdings zuerst uns, ob wir nicht einen Remix für sie machen könnten. Im Gegenzug sangen sie dafür was für uns.“
Mit einer leicht abgewandelten Zeile in ihrem Funk-Rap-Track ’Hip Hop A Iula’ huldigen sie aber noch einer ganz anderen Band, nämlich Guns’n’Roses: „Take me down to the paradise city – where the music’s loud and the boys are pretty!”
Ihr eigenes musikalisches Paradies fanden die Jungs übrigens in Alabama, wo sie das Studio in Muscle Shoals nutzen konnten. Dort haben unter anderem Aretha Franklin und The Staple Singers einige Soul-Nummern aufgenommen. „Es war ein bisschen, als ob du die Zeit zurückdrehst. Wir hatten das Gefühl, dass sich da seit den Sechzigerjahren nichts verändert hat. Herrlich war aber auch die Art, wie die Leute dort reden. Das war alles total aufregend. Wir hatten jedenfalls eine großartige Zeit dort.“
Text: Holger Köhler
Video – Take My Time
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