Aufgewachsen ist Lillian. im Saarland, also irgendwo im Nirgendwo zwischen Luxemburg, Frankreich und Deutschland. Dieser kulturfreie Schiss auf der Landkarte hat einiges mit dem Wilden Westen gemein. Dort ist nur alles irgendwie viel kleiner und uncooler. Deswegen fand Lillian. auch schon früh Gefallen am Delta-Blues der 30er und der Rhythm and Blues Musik der 50er Jahre. Eben die Musik des Amerikas der großen weiten Flächen, der Baumwollfarmen, des illegalen Whiskey Brennens, der Frachtzüge und all dem anderen romantischen mumbo-jumbo. Vor diesem Amerika, das es nicht gibt, dieser abstrakten Idee, die gerade wegen ihres irrealen Charakters so anziehend ist für Kleinstädter, zieht Lillian. auf der 7-Track-EP Van Der Bascule den Hut. Ein großer Hut, in dem auch seine lebenslange Flucht vor dem Grün in die großstädtischen Gullis (ein Regenwassereinlauf) und Bordelle von Paris, London und jetzt Berlin Platz findet. Das mischt sich zu Musik, die knietief im Dreck des Hier und Jetzt steht, den Hals dabei aber in einen Himmel streckt, der erst wieder erfunden werden muss.
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