Kanada ist nicht nur für seine unberührte Natur mit Wäldern, Seen, Bären und Lachsen berühmt, sondern mittlerweile auch als Heimat dutzender großartiger Bands. The Arcade Fire, The Dears, The Hidden Cameras und die Broken Social Scene stehen derzeit weit oben auf der Hipster-Liste, zu denen sich nun auch die Stars gesellen.
Ihren Status als Indie-Geheimtipp, den das Quintett aus Montreal in ihrer Heimat schon längst abgelegt hat, wollen die Stars nun auch hierzulande ablegen. Helfen könnte ihnen dabei die dicke Familienbande mit der Broken Social Scene, von der sie oft als Support mit auf Tour genommen werden und bei denen einige der Stars-Mitglieder dann auch als Verstärkung mit auf der Bühne fungieren. Dabei hätten die Stars diese Hilfe gar nicht nötig. Mit ihrem dritten Album ‘Set Yourself On Fire’ verbinden sie alles, was großangelegte Pop-Musik braucht: Streicher, Bläser, Klavier, honigsüßer Gesang und eine Leichtigkeit, an der man fast schon verzweifeln kann.
Alles ist für das ganz große Drama dabei. Und dann geht es auch noch um das eigentlich total abgedroschene, aber immer aktuell bleibende Thema: die Liebe! Trennung, Hoffnung, Neuanfang – alle Facetten sind dabei und in gemeinschaftlicher Produktion verarbeitet. Denn bei den Stars gibt es nicht das eine Mastermind, das alles macht und die anderen zum ausführenden Part degradiert, nein, hier wird füreinander geschrieben. Chris Seligman (Keyboards) und Evan Cranley (Bass) sind für die Musik verantwortlich, Torquil Campbell (Gesang), Amy Millan (Gesang, Gitarre) und Pat McGee (Schlagzeug) schreiben die Texte. Um solche Musik machen zu können, braucht man nach Amy eine Grundeinstellung: “Eine absolute Unterwerfung, eine völlige Hingabe an die Liebe; egal, was für Scheiße passieren kann.” Das klingt nicht nur kitschig, das ist es auch. Und die Band steht dazu. Keine Frage, die Stars sind hoffnungslose Romantiker und haben damit eine Chance verdient.
Text: Marion Pinkpank
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