Low ist eine Band aus Duluth (Minnesota) deren Mitglieder seit 1993 gemeinsam ihren musikalischen Vorlieben frönen. Alan Sparhawk, verantwortlich für Gitarre und Gesang, Schlagzeuger und Sänger Mimi Parker und Bassist Matt Livingston sind die Mitglieder dieser Formation. Zum ersten Mal sind die sich irgendwo in der Pampa von Minnesota über den Weg gelaufen. Alan Sparhawk und Mimi Parker sollten schon bald einander heiraten und zwei Kinder zur Welt bringen. Trotzdem oder gerade deshalb harmonierte diese ungewöhnliche Konstellation schon von Beginn an so prächtig. Matt Livingston rückte eines Tages an die Stelle des Langzeitbassisten Zak Sally, der wiederum an die Stelle von John Nichols dem einstigen Mitbegründer gerückt war.

Bereits ein Jahr nach Zusammenschluss veröffentlichten Low ihr erstes Album “I Could Live in Hope” auf Vernon Yard Records. Produziert wurde das gute Stück damals von einem gewissen Kramer. Minimalistische Klang-Landschaften, Manche nennen es auch “slowcore,” prägten von Beginn an den so typischen Low-Sound. Zu dieser Zeit stand diese ruhige und doch so intensive Musik im krassen Kontrast zum damals hochgejubelten Grunge. Low brachten in einer fast schon provokanten Regelmäßigkeit eine ganze Reihe von einzigartigen Alben auf den Markt. Von positiven Kritiken überschüttet veröffentlichten sie u.a. Long Division, The Curtain Hits the Cast oder Things We Lost in the Fire. Auch eine Weihnachtsplatte mit dem simplen Titel Christmas erschien im Jahre 1999. Low tourten in Folge beinahe um die ganz Welt und entwickelten dabei ihren Stil stetig fort. Zahlreiche Seitenprojekte gab es natürlich auch noch zu pflegen. Sparhawk z.B. musizierte nebenher in der Punk-Blues-Band The Black Eyed Snakes oder dem Rock Trio The Retribution Gospel Choir.

Zum 10-Jährigen Bestehen beschenkten uns Low mit zwei Überraschungspaketen: einer CD/DVD-Kiste, randvoll gefüllt mit unveröffentlichtem Material, seltenen Videos und einer Banddoku, sowie einem neuen Longplayer “The Great Destroyer” der 2005 auf Subpop erschien. Die Platte wurde wiedereinmal unter tatkräftiger Mithilfe von Dave Fridmann aufgenommen. Mit Drums and Guns kommt dann 2007 ein unheimlich komplexes und vielfältiges neues Low-Werk in die Läden. Die Platte ist eine gelungene Mischung aus geloopten Vocals und Drum-Machine-Sounds, verfrickelt mit netten kleinen elektronischen Spielereien. Es wird wieder viel herumprobiert – bloß nicht Stillstehen – allen Anderen immer einen Schritt voraus. Selbst sieht sich die Gruppe irgendwo zwischen The Dirty Three, Radiohead und Nick Cave and the Bad Seeds. Low können mit Recht von sich behaupten nie irgendeinem Hype hinterher gerannt zu sein.

Mario Kreuzer