Nun gut, es kam also, wie es kommen musste, sollte oder was auch immer. Lange Zeit hab ich mich gegen MySpace gewehrt. Und ich weiß auch warum. Eine derartig schlimme Baustelle hab ich selten gesehen. Und trotzdem sind alle dort. Wieso nur?
Um dies nun zu ergründen, ließ ich mich dazu hinreißen, einen Account anzulegen. Schon beim grafischen Verfeinern der eher spartanischen Standardansicht wurde mir eines klar: Die Profile der Benutzer sind nicht so hässlich, weil sie alle nicht wissen, wie man Seiten gestaltet, nein, vielmehr ist MySpace so schauderhaft programmiert, dass man selbst bei Seiten, die mit Frontpage erstellt wurden, ins Schwärmen gerät.
Aber dies sollte mich nicht abschrecken. Hier kann man immerhin Kontakte knüpfen. Vornehmlich mit Leuten, die man eh schon kennt, wie ich festgestellt habe. Bei allen anderen geht es letztlich nur um die Quantität der Freunde. Erschreckend, wie oberflächlich dort agiert wird. Freundesanfrage geschickt, bestätigt und der Profileviewcounter bestätigt eines: Man macht sich die Mühe nicht, mal in das Profil des Anfragenden zu schauen.
Noch besser sind die Anfragen, die binnen kürzester Zeit in mein Postfach flatterten (besser in den Junk-Ordner – MySpace war sehr clever, was die Mailformatierung angeht. Auch nach dem hundersten Hinweis, die Mail sei kein Spam, landet die nächste Mail wieder im Filter. Gut gemacht!). An den Anfragen erkennt man wiederum, dass sich die Anfragenden nicht die Mühe machen, die Seiten persönlich aufzusuchen, vielmehr scheinen Bots sich durch das MySpace-Universum zu hangeln und wahllos Leute anzuschreiben. Wie sonst ließen sich 5 Anfragen christlich orientierter Klampfenmusikbands bei einer Seite für elektronische Tanzmusik erklären? Auch die Herkunft der Bands (USA, Australien etc.) legt den Verdacht nahe, dass kein menschliches Auge bei dieser Anfrage mein Profil betrachtete.
Bisher bleibt also festzustellen, dass ich eine hässliche Seite habe, auf der ich mich mit Bekannten unterhalte, was ich vorher auch anderweitig tat und die eigentlich Webseite sieht besser aus.
Bitte, man verrate mir, worin der Nutzen von MySpace WIRKLICH liegt! Nur im Sammeln von “Freunden”, mit denen man am Ende doch nichts zu tun hat? Ich glaub ja wohl kaum! Und wenn doch – ab wann bin ich akzeptiertes Mitglied der Gemeinschaft? Reichen meine knapp 50 Freunde auf der Liste, um als vollwertig dazustehen? Muss ich in Depressionen verfallen?
Oder – sehr erschreckend: Kann es mir am Ende eigentlich egal sein?
Und ehe ich es vergesse: www.myspace.com/excomax – Das bin ich! ;)
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