Die Zunft der Singer/Songwriter lässt sich einfach nicht unterkriegen. Gern wird sie als Ausweg des Einzelgängers aus der Menschenmenge genutzt, um die eigenen Gedanken lauthals zu ordnen und das eigene Leben in den unterschiedlichsten Varianten darzustellen und für sich selbst zu erklären.

Monty Krah aus Braunschweig ist so einer. Mit seinen Händen am Klavier wirkt er wie der harmloseste Mensch der Welt, zeigt aber mit seinen Texten, dass das Leben längst nicht so harmonisch vorangeht wie es die sanft angeschlagenen Töne versprechen wollen.

Thematisch wühlt er sich einmal quer durch die Kummerkiste: Von Identitätsfragen über Liebeskummer wie in “Regen fällt aus meinen Augen” beschäftigt er sich mit allem dazwischen, was ihm durch den Kopf geht und sein Leben durcheinander bringt. Mit “California Spirit” dröhnt einem Monty Krah die Welt eines Jura-Studenten entgegen, der nicht weiß, wohin, während “Endstation Hartz IV” schon recht politisch-kritisch voranschreitet und zur leisen Revolution aufrufen möchte .