Maximum und Medium sind die beiden Jungs, die das oder die OSTKREUTZ ausmachen. Dabei ist Maximium der Sänger und Medium der Visualisierungsexperte. Allerdings findet man unter Biografie überall nur eine Erzählung von Maximum, die wenig informativ, dennoch ein schöner PR-Gag ist. Das wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten, aber ACHTUNG: Nehmt nicht alles für bare Münze, hinter barbarischer Musik können auch zwei durchgeknallte Feingeister, die z.B. Medienkunst studieren stecken. Können, müssen aber nicht….

Maximum erzählt:


Ein Teil meiner Familie stammt aus Kaliningrad, schon immer interessierte mich der Osten – der Osten steht für ein großes Gemeinschaftsgefühl, Grausamkeit, Lustigkeit und Wahnsinn. Man findet dieses Gefühl in den großen Industrieanlagen, U-Booten, in den Liedern, in der Art, wie Menschen in Polen, Rußland oder Tchechien feiern, wie die Menschen trauern, wie sie miteinander sprechen.

Irgendwann besorgte ich mir in einem Laden 40 polnische, russische und ungarische Rockplatten und hörte sie an einem Wochenende mit Freunden durch – seitdem ist alles anders.

Ich beschloß, eine Musik zu erfinden, die mein spezielles Ostgefühl auf den Punkt bringt. Es entstanden Songs wie “Motor”, “Elektrobaby”, und “Vibrator”. Ich wollte ein minimalistisches, kraftvolles ostiges Musikmonster erfinden, dass die Menschen da draußen erschreckt und zum Lachen und Tanzen bringt.

Grundlage für die Musik war der Rock – ich bin von jeher ein großer Fank von AC/DC, Motörhead, den Ramones oder Monster Magnet. Gleichzeitig benutzte ich typisch deutsche minimalistische Element, die sich in Projekten wie Kraftwerk, DAF, Trio, Rammstein oder auch Laibach finden, und entschlackte den Rock von allen überflüssigen Elementen wie Gitarrensoli oder Improvisationsteilen.

Da ich leider kein russisch oder polnisch kann, sang ich in einer Fantasiesprache und benutzte in den Refrains Schlagworte, die man in vielen Sprachen verstehen kann.

Später kam Medium dazu, und wir erfanden das Prinzip des audiovisuellen Terrors: die Musik wird mit Bildern, die Fantasietexte mit Untertitieln versehen, die dem ganzen nocheinmal eine völlig neue Ebene verschaffen. Die Texte sind rätselhaft, komisch und verstärken den Eindruck der irrationalen Seltsamkeit von OSTKREUTZ.

Der Name OSTKREUTZ stammt von dem legendären, mystisch beladenen Verkehrsknotenpunkt Ostkreuz in Berlin, meiner Heimatstadt. Hier musste ich jahrelang immer wieder umsteigen, um nach Karlshorst in den Osten der Hauptstadt zu fahren. Oft stellte ich mir vor: ich fahre direkt nach Moskau durch!

OSTKREUTZ spiegelt mein ganz persönliches Lebensgefühl wider: in allen Dingen suche ich nach der perfekten Form, und die ist meistens einfach: keine Ornamente, kein Schnickschnack, kein überzüchtetes Kunsthandwerk – Konzentration auf das wesentliche, gepaart mit einem Sinn für überdimensioniertes und Maßlosigkeit im Trinken, Rocken und sonstigen Tätigkeiten – das ist das OSTKREUTZ-Lebensgefühl!