Man erfährt nur wenig über einen der interessanten HipHop-Acts, den es nach den den glorreichen Hohezeiten des Genre-Purismus kurz vor der letzten Jahrtausendwende gab. Keine Fotos, kaum Interviews, keine Credits zum musizierenden Personal bei den Alben, keine Infos zur Person. Aber die Person hinter dem kryptischen Namen Shabazz Palaces ist: Ishmael “Butterfly” Butler. Und siehe da, eingeschworenen Genre-Kennern klingelt dabei vielleicht ein ganz entferntes Glöckchen im Langzeitgedächtnis. Denn der Rapper war Teil der Digable Planets, einem Trio, das Anfang der Neunziger für ein paar Jahre lang den HipHop an den Jazz heranführte und damit zwar nie wirklich reich und berühmt aber immerhin zu Vorreitern der HipHop-Historie wurde.

Nur kurz währte allerdings die wirklich aktive Phase, bevor die drei Protagonisten wieder aus der Öffentlichkeit verschwanden. Butler ging zurück in seine Heimat Seattle und machte sich in aller Seelenruhe ans weitere Lebenswerk. Das beinhaltet neben dem Projekt Cherrywine vor allem eine große Hoffnung des Avantgarde-HipHop: Shabazz Places. Deren weirde Space-Mixtur sorgte alsbald für gehöriges Aufsehen nicht nur in der Heimat – aber eben auch dort. Ausgerechnet das vor allem für seinen Gitarrenbands legendäre Sub Pop-Label schlug zu und nahm Shabbaz Palaces als ersten HipHop-Act unter Vertrag und veröffentlichte 2011 das Album “Black Up”.