Wir alle wissen, dass Kurt Ebelhäuser von Blackmail nicht jeden Scheiß macht. Gefallen muss es dem Blackmail-Gitarristen. Und gefallen haben ihm offenbar Sickboy, eine junge Band aus Köln, deren Debütalbum, “Along The Way”, in Ebelhäusers Talentschmiede ‘Tonstudio 45’ endveredelt wurde. Allerdings hat die Band das prominente Namedropping eigentlich gar nicht nötig. In der jetzigen Besetzung seit 2006 vereint, macht der Vierer bereits seit rund zwei Jahren in und um Köln herum mit mitreißenden Konzerten und konzisem Songwriting auf sich aufmerksam. „Along The Way“ vereint nun alle Tugenden der Truppe, als da wären: Druckvoll treibende, energetisch unbedingt Punk-geschulte Rock-Gitarren untermalen die mit einer melancholischen Note untermalten kraftvollen Vocals von Sänger Keke. Am besten hörbar gemacht in „Sweetest Pride“, einer schleppenden, zum Ende hin im blutspuckenden Noise-Stahlbad ertrinkenden Tempoballade mit konsequenter Steigerung und eingebauter Hitgarantie. Ohne sich aktuellen Trend anzubiedern bilden Sickboy ihre Neunziger-Alternative-Einflüsse ab, wissen diese aber etwa in „Ignorance“ gekonnt mit Post-Punk-Referenzen zu verknüpfen. Letztlich ist es ohnehin egal, wo das alles herkommt – für herausragende Melodien ist in unseren Herzen immer ein Platz. Ob sie nun in Troisdorf gemastert wurden oder sonst wo.
Michael Jäger
No Comment