Kennen Sie Dinklage? Ehrlich gesagt: Ich nicht. Könnte aber durchaus sein, dass die vier Irgendwas-Zwanziger, die sich hinter der Band Strange Behavior verbergen, dem Kaff in der Nähe von Lindern (wie, das kennen Sie auch nicht?) bald dauerhaft einen festen Platz auf der deutschen Rock-Landkarte bescheren. Dabei sind sie gar nicht so „strange“ – zumindest nicht im Sinne von seltsam, weil musikalisch eigensinnig. Gerrit Schweer (Bass), Astrid Hörstmann (Gesang), Oliver Kossebau (Gitarre) und Schlagzeuger Lukas Schwindt nähern sich dem Power-Rock der mittleren Achtzigerjahre aus der Guano Apes-Perspektive. Allerdings tun sie das in Songs wie „The Way You Are“ durchaus zwingend und mit einem Händchen für verschachtelte Arrangements und griffige Refrains. Schenken wir also Strange Behaviour ein paar Minuten unserer wertvollen Zeit, denn für ein bisschen grundanständige Rock-Musik, die gar nichts anderes sein will, als das, sollte eigentlich immer Platz sein. Auch wenn wir den Albumtitel betreffend Bedenken anmelden: Hier vielleicht noch mal den Englischlehrer fragen.

Text: Michael Jäger