Biographie! Viel zu selten kommen Künstler an dieser Stelle selbst zu Wort. Sie werden beschrieben, verehrt und für doof befunden. Möglichkeiten der Revidierungen gibt es nicht, Gegendarstellungen? Wie auch. Dabei kann der Künstler letztlich zur eigenen Person mehr sagen als ein Dritter. Google hin oder her. An dieser Stelle nun der Versuch der Selbstdarstellung von Mulit-Instrumentalisten und The Elected Mitglied Mike Bloom:

„Blake Sennett and I are debating the definition of the word “filigree.” We both think it has something to do with horses. My dictionary, however, proves us wrong. It actually refers to “any ornamental work especially of fine wire of gold, silver, or copper.” We realize the horse association comes from the fact that saddles are often said to be filigreed. Then we move on to the word “piquant” and neither one of us can define it. But in case you’re wondering, it means “agreeably stimulating to the palate; engagingly provocative; pungent; spicy.

These are the two words I remember as I sit down to write about The Elected. And it makes a lot of sense. Because really? I am writing about a quartet of Californians with filigreed hearts and piquant wit.”

Wer jetzt von gewürzten Pferden genug hat, sei an dieser Stelle entlassen. Für alle anderen folgen nun „Ergänzungs“-Informationen zur Band The Elected.

Fangen wir bei Sänger und Songschreiber Blake Sennett an. Dieser ist seines Zeichens Gründungsmitglied der amerikanischen Indie Rocker Rilo Kiley, die Band aus der omahaischen Saddle Creek Posse (u.a. Bright Eyes). Er sucht 2003, wie auch Rilo Kiley Sängerin Jenny Lewis, abseits der Hauptband im Soloprojekt The Elected sein Glück. Und er scheint es gefunden zu haben. Davon zeugt nicht zu letzt die 2004er Debütplatte „Me First“, die via Sub Pop erscheint. Zuhören gibt es eher ungewohntes: Pedal Steel-Gitarren, eine gesunde Portion Pathos, Bachrauschen und Songs über sich und die Welt. Country is Back, sozusagen.

Live wird das Projekt auf 4 Musiker erweitert: Rilo Kiley Drummer, Jason Boesel, Bassist Daniel Brummel und Multi-Instrumentalist Mike Bloom.

Zwei Jahre melden sich die Jungs mit dem Nachfolger „Sun, Sun, Sun“ imposant zurück. Imposant, weil die 14 neuen Tracks abwechslungsreicher, emotionaler, weniger Country lastig und in sich stimmiger sind, als noch der Vorgänger. Dennoch muss auf Pedal Steel-Gitarren und Lagerfeuergeschichten nicht verzichtet werden.

Entstanden sind die Songs auf der 2006er Rilo Kiley-Tour. Alle geschrieben von Rilo Kiley, versteht sich. Dies ist wohl auch der Grund für die positive Weiterentwicklung der Band. Eine Band, die anfangs noch als kreativer Zeitvertreib gegründet wurde, die heute aber schon mehr ist, der kleine Bruder von Conor Oberst´s Bright Eyes.

Hans Erdmann