Märchen können wahr werden. So geschehen in Irland. Der 17jährige Glen Hansard überlegt sich, dass eine schulische Karriere nicht halb so gut ist wie die eines Musikers und beschließt, seine Zeit mehr im Proberaum zu verbringen als in der Lehranstalt. Seine Mutter findet das eine Spitzenidee, geht zur Bank, erzählt dem dort Angestellten etwas von Renovierungsarbeiten, hebt dafür einen beträchtlichen Betrag ab und drückt ihm ihren Sohn in die Hände für die ersten Demotapes.
Damit noch nicht genug der unrealistischen Geschichte. Eines der Tapes gerät einem gewissen Denny Cordell in die Hände, der Joe Cocker managte und Tom Petty entdeckte. Dieser Mensch lädt Glen Hansard in sein bescheidendes Haus ein, wo schon eine ikllustre Gruppe um Ron Wood (Rolling Stones), Stewart Copeland (The Police) und Marianne Faithfull wartet, um auch mal ein Statement zu Hansards Musik abzugeben.
Der Island- Gründer Chris Blackwell wird überzeugt und Hansard muss sich jetzt eine Band zusammensuchen. Mit alten Straßenmusikerfreunden nimmt er unter der Regie des Pixies-Produzenten Gil Norton 1992 das Album „Another Love Song“ auf.
Damit wäre das Märchen dann aber auch erstmal vorbei. Island lässt die Band fallen und Hansard probiert sich als Schauspieler und spielt in DEM irischen Musikfilm „The Commitments“ den Gitarristen Outspan Foster.
Das Musikmachen gibt er danach aber längst nicht auf. Nach einigen Umbestzungen steht die Bandkonstellation fest: David Odlum (Gitarre), Paul Brennan (Drums), Graham Downey (Bass, Nachfolger von John Carney) und Colm MacConIomaire (Violine, Synthesizer) sind The Frames. 1996 veröffentlichen sie das Album „Fitzcarraldo“ auf dem ZTT-Label des 80er Popproduzenten Trevor Horn.
Mit emotionalen Liveshows spielen sie sich in die Herzen vieler irischer Fans.
1999 erscheint das Album „Dance The Devil“ und 2001 „For The Birds“, das Craig Ward (deus) sowie Steve Albini (Nirvana) produzieren. Die nächsten Touren führen The Frames durchs United Kingdom, Europa und an die Ostküste der Staaten, wo sich inzwischen eine treue Fangemeinde versammelt hat.
„For The Birds“ erscheint auf dem eigenen Label Plateau und schlug in Irland kräftig ein: Top Ten und Platinstatus.
Das Livealbum „Setlist“ erscheint beim Label Anti, bei dem The Frames auch heute noch sind. Dort erscheint im Jahre 2005 auch „Burn the maps“ mit dem neuen Gitarristen Rob Bochnikk.
Schon ein Jahr später veröffentlichen The Frames mit “The Cost” ihr derzeit aktuelles Album.

Juliane Streich