Der Schauspieler, Fotograf und Regisseur Dennis Hopper ist tot. Er verstarb am Samstag den 29. Mai in seinem Haus in Venice, Los Angeles im Kreise seiner Angehörigen. Hopper wurde 74 Jahre alt.
In einem Interview mit der Welt sagte Regisseur Wim Wenders über ihn:
Jetzt verlor er nach zehn Jahren seinen Kampf gegen den Krebs. Noch im März diesen Jahres ehrte man ihn mit einem Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame in der Kategorie Film.
Dennis Hopper und Wim Wenders 2008 auf den Filmfestspielen in Cannes
Mit Dennis Hopper verliert die Filmbranche ein Original, das (selten zum eigenen Vorteil) wie kein anderes der Industrie und Hollywood einen starken Charakterkopf und ein antiautoritäres Auftreten entgegensetzte. Bereits in jungen Jahren hielt Hopper nie viel davon, sich durch gutes Benehmen beliebt zu machen – mit 18 Jahren schleuderte er bereits einem Großen der Filmbranche ein „Go and fuck yourself“ an den Kopf. Mit seinem aufbrausenden und häufig alles andere als umgänglichen Charakter brachte er einige Produzenten zur Weißglut. So spielte er seine Rolle in Coppolas legendärem Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ entgegen allen Drehbuchvorgaben. Hopper ist wohl einer der größten Anti-Stars, mit denen es die Filmwelt jemals zu tun hatte. In seiner Filmografie findet sich viel Schund, jedoch auch Perlen, die ihn wohl auch in Zukunft noch lebendig halten werden. Insgesamt wirkte Dennis Hopper in über 120 Filmen mit. Eine seiner letzten Rollen spielte er 2008 in Wim Wenders “Parlermo Shooting” als der personifizerte Tod.
Dennis Hopper als “Frank” in Wenders’ “Palermo Shooting” (2008)
Sein berühmtestes Filmwerk entstand 1969 in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Peter Fonda, den er 1967 über den B-Movie Regisseur Roger Corman bei den Dreharbeiten zum Film „The Trip“ kennenlernte. Fonda und Hopper kratzten damals 400.000 Dollar zusammen und bescherten mit ihrem Roadmovie „Easy Rider“ der Hippie-Bewegung einen manifestierenden Kultfilm, bei dem Hopper zudem Regie führte. Steppenwolf steuerten mit „Born To Be Wild“ einen Titelsong hinzu, der heute von vielen Musikmedien als einer der bedeutendsten Rocksongs aller Zeiten gehandelt wird. „Easy Rider“ war der erste Indiependent-Film, der Hollywood mit seinem Erfolg die Stirn bieten konnte und die Geburtsstunde des Genres „New Hollywood“, das sich gegen Glanz und Gloria der bis dato etablierten Filmproduktionen wendete.
Dennis Hopper als “Billy” im Roadmovie “Easy Rider” von 1969 (kurz nach dieser Einstellung wird er von einem Farmer mit dem Spruch “Lass dir mal die Haare schneiden” erschossen)
Zu den bedeutendsten Regiearbeiten von Dennis Hopper zählt neben „Easy Rider“ auch das Drama „Colors – Farben der Gewalt“ (1988). Als Schauspieler zeichnen ihn vor allem seine Rollen in den Filmen „…denn sie wissen nicht, was sie tun“ (James Dean, 1955), „Giganten“ (George Stevens, 1956) und „Apokalypse Now“ (Francis Ford Coppola, 1979) aus, sowie sein Auftreten in „Der amerikanische Freund (Wim Wenders, 1977), „Blue Velvet“ (David Lynch, 1986) und „Speed“ (John de Bont, 1994). Auch als Fotograf und Maler fand Hopper Anerkennung – seit 1955 fertigte er unzählige Fotomappen an.
Dennis Hopper – “Fractured Girl” (1988)
Alex Beyer
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