Was denken sich bloß Musiker dabei sich wolleweich Kashmir zu nennen? Nun dazu kursieren drei mystische Geschichten:
Geschichte Eins erzählt, dass Sänger und Gitarrist Kasper Eistrup von einem Kleinwüchsigen Mann träumte, der ihm “befahl” die Band nach ihm zu benennen – sein Name sei “Kashmir”. Außerdem munkelt man, dass die Anfangsbuchstaben der damaligen Bandmitglieder (K, A, M) sich im Namen wiederfinden sollen. Hm. Am wahrscheinlichsten klingt da schon Story Nummer drei, die davon berichtet, dass der Song “Kashmir” von Led Zeppelin der einzige Song ist, auf den sich die drei trotz unterschiedlichstem Musikgeschmack einigen können.
Kennengelernt haben sie sich Anfang der Neunziger auf dem College für Musik und Kunst in Kopenhagen.
Als Trio unter diesem Namen bringen sie ihre ersten beiden Alben “Travelounge”, das in Dänemark Goldstatus erreicht, und “Cruzential” raus. Doch zu dritt zu spielen, wird langsam zum Problem: Da man auf den Alben Keyboards einspielt, live aber niemanden dafür hat, muss Mads diese zum Teil mit seinen Füßen auf Multi-Pedals spielen, während er gleichzeitig noch den Bass bedient und Background singt. So geht das nicht weiter, also schickt man dem in Kopenhagen lebenden Schweden Henrik Lindstrand ein Demo-Tape. Er soll sich das mal anhören und Bescheid geben, ob er nicht Live-Keyboarder werden wolle. Möchte er, und fortan sind Kashmir zu viert.
Das Jahr der Jahre für die Band ist 2000: Sechs dänische Grammys bekommen sie für “The Good Life” – Preise für das beste Album, bestes Rock-Album, beste Band, bester Songwriter (Kaster Eistrup) und best Video (“Mom’s in Love”, “Daddy’s in Space”).
Nun braucht man eine kreative Pause von Musik und einander. So gehen vier Jahre ins Land bis nach”The Good Life” endlich ein neues Album in den Plattenläden eintrifft: “Zitilites”. Oder auch ganz simpel: “City Lights”. Verantwortlich für den Mix zeichnet John Cornfield, der einige Meriten für seine Arbeit mit den Stone Roses, Supergrass, Muse und New Model Army einheimsen durfte. Das Auffälligste an der Band sind wohl momentan die animierten niedlichen bis schockierenden Videos.
Nachdem Kashmir mit “Zitilites” immer bekannter werden und auch in Deutschland eine rege Nachfrage besteht, kommt die Band nun auch noch zu filmischen Ehren. Der Däne Kasper Torsting dreht “Rocket Brothers”, eine Dokumentation über die Band. Im Juni 2005 erscheint weiteres Filmmaterial in Form einer DVD. “The Aftermath – Live Concert Film” bannt einen Auftritt in Kopenhagen auf Silberling. Die Pause im Anschluss gerät sehr kurz, denn bereits im März 2005 beginnen die Aufnahmen zu “No Balance Palace”, das unter der Ägide von Tony Visconti (T. Rex, David Bowie, Thin Lizzy) Formen annimmt und im Oktober in den Läden steht.
Das bereits sechste Album “Trespassers” wird 2010 veröffentlicht.
Kashmir sind:
Kasper Eistrup (Gesang, Gitarre)
Mads Tunebjerg (Gitarre)
Asger Techau (Schlagzeug)
Henrik Lindstrand (Keyboard)
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