Die 1998 in Liverpool, Großbritannien gegründet Formation war anfangs nur als Herrenduo (Daniel Hunt, Reuben Wu) unterwegs. Doch schon bald sollten die beiden Elektroniker das junge Model Helen Marnie aus Glasgow kennenlernen. Als Diese dann auch noch eines Tages ihre Freundin Mira Aroyo mit in den Proberaum brachte, machten die Jungs Nägel mit Köpfen und die neue Truppe war komplett. Der Bandname Ladytron stammte übrigens aus einem Roxy Music-Track. Mit dem Namen liebäugelten die Herren schon einige Zeit und nun, mit der neuen weiblichen Verstärkung, machte Dieser plötzlich einen Sinn.

Es dauerte bis ins Jahr 2001 da veröffentlichte die Electropop-Band ihr Debütalbum “604” beim Indie-Label Emperor Norton. Im Zuge des damaligen achziger Hype waren die hörbaren Parallelen zum Sound von Human League, Visage und den Mannen aus Düsseldorf nicht ganz unerwünscht. Ihre Synthie-Popsongs klingen aber trotz der alten Anleihen immer modern.

Die Liveshows der Vier erinnern manchmal schon stark an die kargen Bühnen-Inszenierungen von Kraftwerk. Hinter der Band sorgen Visuals für die passenden Bilder zur Musik. Die Band selbst tritt oft uniformiert vors interessierte Publikum – also ein wohlüberdachtes Gesamtkonzepts aus Musik, Style und Design was uns Ladytron da bieten. Auch die erwürdigen Air sollen von dieser Show schon sehr beeindruckt gewesen sein. Jetzt könnte man denken das die Damen und Herren einfach Spaß an ihren Live-Auftritten haben. Aber nichts da. Die Band beschränkt sich mit ausgiebigem Touren eher auf`s Vereinigte Königreich und besucht nur für vereinzelte Festivalauftritte das Ausland. Die Vier mögen es halt lieber Daheim im Studio zu arbeiten.

Im Jahre 2002 erschien dann das zweite Album “Light & Magic”. Der Track “Seventeen” sollte ein weltweiter Hit werden. Anschließend gingen Ladytron auf eine fast schon unglaubliche, einjährige Tour rund um unseren Globus. Nach “Softcore Jukebox” von 2003 löste sich plötzlich ihre Plattenfirma 2004 auf. Bei dem Erfolg der Truppe stellte das aber kein größeres Problem dar. Schon ihr nächstes Album “Witching Hour” wurde auf Island Records veröffentlicht. Anfangs nur als Import erhältlich, erscheint das gute Stück noch 2007 in einer Special-Digipak-Version auf dem Hamburger Label Major Records. Im Frühjahr touren sie damit durch Europa als Suppport der Nine Inch Nails.

Mario Kreuzer