Melissa Auf Der Maur wird am 17. März 1972 in Montreal geboren. Ihre Eltern sind Nick Auf Der Maur, Journalist und Politiker und Linda Gaboriau, Übersetzerin und Montreals erste Rock-DJane. Kurzzeitig lebt sie mit ihrer Mutter in Kenia, wächst aber hauptsächlich in Kanada auf.
An der Universität in Montreal beginnt Melissa Fotografie zu studieren. Nebenbei jobbt sie als DJane und verbringt viel Zeit mit anderen Musikern. Ihren ersten Bass bekommt sie von ihrem Vater zum 21. Geburtstag geschenkt. „Zu dieser Zeit ging ich zu lokalen Punkbands und fragte, ob ich mit ihnen jammen könnte. ‚Naja, bist du denn gut?’, fragten sie und ich sagte ‚Nein, aber ich werde gut werden.’“
Anfang der 90er besucht sie ein Konzert der Smashing Pumpkins in ihrer Heimatstadt, wo sie Billy Corgan kennenlernt: „Wir trafen uns, weil irgendein Typ, den sie kannte, eine Flasche auf mich warf. Ich ging von der Bühne und wies ihn in seine Schranken. Nach dem Konzert kam Melissa zu mir und entschuldigte sich für ihn. Wir kamen ins Gespräch und sind seitdem gute Freunde.“ Bei einem späteren Konzert der Smashing Pumpkins in Montreal darf Melissa mit ihrer Band Tinker eröffnen und überzeugt Billy Corgan von ihrem musikalischen Talent.
Als Hole 1994 eine neue Bassistin suchen, empfiehlt er Courtney Love kurzerhand die Kanadierin. Melissa wird zum Vorspielen eingeladen, schlägt die Möglichkeit jedoch zunächst aus. Ihr Vater ist es, der sie schließlich doch überzeugt und so wird sie Mitglied von Hole. Ihren ersten Auftritt in dieser Konstellation haben Hole auf dem Reading Festival vor 60.000 Zuschauern. Fünf Jahre lang bleibt sie bei der Band, die in dieser Zeit vier Alben veröffentlicht. Beim 1998er „Celebrity Skin“ ist sie auch selbst am Songwriting beteiligt. 1999 verlässt sie Hole, mit Courtney Love verbindet sie weiterhin eine tiefe Freundschaft.
Wenige Wochen später begleitet Melissa Auf Der Maur die Smashing Pumpkins als Tourbassistin. Als sich Billy Corgans Band 2001 auflöst, nimmt sie sich ein Jahr Auszeit und widmet sich wieder stärker ihrer Fotografie. Sie arbeitet außerdem an ihren eigenen Songs, was sie schon seit dem Ausstieg von Hole tun will. Das Material für ihr Solo-Album „Auf Der Maur“ stammt sogar teilweise noch aus ihrer Zeit mit Tinker. Gemeinsam mit namhaften Gästen wie Josh Homme und Nick Olivieri von den Queens Of The Stone Age beginnt sie die Aufnahmen für das Album, das sie komplett selbst finanziert. Erst als es vollständig fertiggestellt ist, sucht sich Melissa ein Label. „Auf der Maur“ wird im Februar 2004 über Capitol Records in Europa veröffentlicht.
Nach einem Jahr intensiven Tourens wird ihr Label jedoch von EMI übernommen und die Arbeiten an einem Nachfolger-Album von Melissa werden zurückgestellt. Nach langem und erfolgreichem Kampf um die Freigabe ihres Materials, entscheidet sie sich, ihr nächstes Album selbstständig zu veröffentlichen. 2008 erscheint die EP „This Would Be Paradise“, der auch eine kurze Europa-Tour folgt. Die Unabhängigkeit von einem Label gibt ihr die Möglichkeit, neue Wege für ihre Musik zu gehen.
Das zweite Soloalbum von Melissa Auf Der Maur „Out Of Our Minds“ erscheint im Herbst 2009 in Verbindung mit einer Graphic Novel und einem Kurzfilm.
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