Plattenfreitag gefällig? Bitteschön! Dieses mal mit Sven vom wunderschönen Leila M. Plattenladen direkt gegenüber der Volksbühne in Berlin-Mitte. Für unser kleines Interview ließ der Besitzer ein paar Minuten alles stehen und liegen. Das Ergebnis gibt’s wie immer hier.
Erzählt doch gleich mal was über deinen Laden. Warum gibt’s ihn, seit wann gibt’s ihn?
Warum es ihn gibt weiß ich eigentlich garnicht (lacht). Den Laden gibt’s hier seit 2006, vorher war er die Straße weiter runter. Ich hab den Laden 2007 übernommen, deshalb gibt es ihn überhaupt noch.
Hast du denn vorher schon was in dem Bereich gemacht?
Ich hab eigentlich 80% meines Lebens im Musikbereich verbracht. Nach der Uni hab ich angefangen im Vertrieb zu arbeiten, hab da den Einkauf gemacht.
“Ach, schon als Jugendlicher war ich irgendwie immer gerne in Plattenläden.”
Also warst du vorher schon musikalisch unterwegs. Wie kam’s dann zum Plattenladen?
Ach, schon als Jugendlicher war ich irgendwie immer gerne in Plattenläden. Im Hinterkopf war das immer so ein: “Ja, man könnte mal”. Als dann das Angebot kam, den Laden zu übernehmen, hab ich zugeschlagen.
Ist es denn so, wie du es dir vorgestellt hattest? Ist es das Leben in der eigenen Plattensammlung?
(lacht) Ach das nicht. Ich hab hier ja auch nur Neuerscheinungen. In der eigenen Sammlung hat man ja dann hauptsächlich Klassiker.
Eine eigene Sammlung hast du also auch?
Die ist gar nicht so groß – zweieinhalb bis dreitausend Stück.
Steht davon auch was in deinem Laden?
Teils, teils. Wie gesagt, ich hab ja eher neue Ware.
2nd Hand hast du also garnicht?
Ne. Ich mach das alles online.
Den Laden schmeißt du aber nicht ganz alleine oder?
Ach doch, schon. Wenn mal Not am Mann ist, dann hab ich da schon jemanden aber ansonsten bin ich immer da.
Macht aber schon Spaß, oder?
Es gibt immer solche und solche Tage – im Großen und Ganzen aber schon. Ich kenn eigentlich alles in der Branche. Von der Produktion und Herstellung bis zum Verkauf.
Du hast das also alles einmal durch. Was gefällt dir denn am Besten?
Eigentlich hat mir alles gut gefallen. Plattenladen mach ich jetzt am Längsten.
Hast du denn eine lustige Anekdote für uns?
Ach, eigentlich nicht. Die lustigste Geschichte war an einem Heiligabend. Da kam eine Frau aus der Nachbarschaft mit nassen Haaren und Jogginganzug in den Laden und meinte: “Ich brauch noch ein Geschenk für meinen Mann”. Im selben Moment lief dann ihr Mann draußen vorbei und ich musste sie hier verstecken – das war ganz lustig.
Hat geklappt?
Ja, haben wir hinbekommen.
“Ich hab schon eher den neuen, heißen Scheiß.”
Was suchen die Leute denn wenn sie in deinen Laden kommen. Sind das eher die Sammler oder Gelegenheitskäufer?
Das sind eher Leute, die nach Neuerscheinungen schauen wollen, die die auf der Suche nach neuer Musik sind. Weniger die Leute, die zurückblicken und irgendwelche alte Sachen wollen. Musik aus den 60er und 70er Jahren hab ich schon auch, aber eben recht wenig. Ich hab schon eher den neuen, heißen Scheiß.
Unser Fazit:
In Svens Laden Leila M. bekommt man “den neuen, heißen Scheiß”. Neben der hippen Schallplatten gibt es übrigens auch eine schicke Auswahl an Retro-CDs und sogar ein paar DVDs haben sich in den Bestand gemogelt. Neben elektronischer Musik hat Sven einen kompletten Rundumschlag durch die letzten Jahre zu bieten – alles mit Geschmack, versteht sich. Ein Besuch lohnt sich auch hier!
Die Suche nach unseren fünf obligatorischen Songs hat länger gedauert als das Interview. Ob sich das gelohnt hat, hört ihr hier.
Rosa-Luxemburg-Straße 30
10178 Berlin
Montag – Freitag: 12 – 20 Uhr
Samstag: 13 – 18 Uhr
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