Drei Jahre war es ruhig um Rammstein, heute erscheint ZEIT – das achte Album der Band (und vielleicht das Letzte?). Mitsamt einer Videopremiere des Songs Angst – auf die bei Youtube schon zwei Stunden vorher tausende Zuschauer:innen warten.

Überraschend eigentlich, dass auf Spotify nur ein Track des Albums (Schwarz) als Explizit gekennzeichnet ist. Haben sie doch tief in ihre jahrelang sorgfältig bestückte Trickkiste aus Gewalt, Verstörung und Provokation gegriffen. Rammstein scheut keine Tabuthemen – sie schreien sie laut raus. Ohne political correctness. Von Deutscher Geschichte, gestörte, in der Gesellschaft verankerte Schönheitsbilder und von Gewalt und Angst geprägte Erziehung. „Unser Thema ist grundsätzlich die Beklopptheit der Menschen.” fasste das Keyboarder Flake letztes Jahr im  motor.de-Interview zusammen.

Es geht auch – der Titel deutet es an – um Vergänglichkeit. Die Band ist alt geworden. Im Netz finden sich hier und da Gerüchte, dass es das letzte Album sein könnte, was viele auch aus den einzelnen Tracks heraushören. Wie dem letzten: Adieu.

ZEIT ist typisch Rammstein, nur etwas älter geworden. Hardcore-Fans werden das Album lieben. Die Resonanz der Medien geht auseinander: Von schlichter Begeisterung hin zu der Meinung, die Provokationsnummer wäre jetzt langsam ganz schön abgenutzt, und Enttäuschung, dass in ihrem Sinne die Band nicht mehr überrascht, nichts Neues bringt, nicht mehr schocken kann. Ist natürlich auch schwierig, wenn man Rammstein ist und Verstörung Pflicht ist. Und auch wenn viele vielleicht schon immer beim Hören nicht ganz wussten, was sie jetzt davon halten sollen – darüber kann keine Rezension aufklären – man muss schon selber hören.

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