Tokio Hotel. Und schon klickt der geneigte User zur nächsten Seite. Nochmal: Tokio Hotel.
Na, immer noch da? Da scheint doch was dran zu sein an dieser Band.
Für einige sind sie ja bereits die Bildzeitung der Musiklandschaft: Keiner mag sie und trotzdem verkaufen sie Millionen.

Dabei sind ihre Mitglieder doch nur eine BILLige Schnipselsammlung von verschiedenen Starimages? Aber liegt vielleicht gerade da der Reiz der ganzen Sache?
Wie man eine Boygroup formt hat uns ja Lou Pearlman seit Jahren erfolgreich gezeigt. Man nehme einen ruhigen, einen sehr attraktiven, einen sportlichen und einen augeflippten jungen Mann, schreibe ihnen ein paar Songs mit ganz viel Love Love und fertig ist der Lack.

Nun sind Tokio Hotel von der Definition her aber keine Boygroup. Den sie spielen Rock Pop und schreiben sogar einige ihrer Lieder selber (nach Angaben ihrer Produzenten). Hört man sich ihre Platten genauer an stellt man schnell fest, dass wesentliche Elemente aus verschiedenen Stilrichtungen da clever wieder zusammen geschustert wurden. Sicherlich hat die Band da vom professionellen Bandunterricht profitiert.
Nicht nur musikalische sondern auch medienwirksam wissen sie sich in Szene zu setzen.
Erstaunlicher Weise war ihr Marketingplan so gut ausgetüftelt, dass sie inzwischen auch in Italien, Frankreich und Israel massenhaft junge Teenies an sich binden. Logische Konsequenz ist ihre zweifache Nominierung für die MTV Europe Music Awards in diesem Jahr.

Welche Konsequenzen zieht man nun aus diesen Beobachtungen? Sicherlich werden Tokio Hotel massiv vermarktet aber letztendlich entscheidet ja der Zuhörer wer ein Star wird und wer nicht.
Bleibt also abzuwarten wer die begehrten Preise in diesem Jahr mit nach Hause nehmen darf.